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Berufsunfähigkeitsversicherung, Stefan Vetter, Ihr Makler in Wunsiedel, informiert aktuell über Geld- und Versicherungsangelegenheiten

Gold

(11107 x gelesen) im
Juli 18 2015

Gold als Geldanlage?

Edelmetalle sind bei Privatanlegern beliebt – allen voran Gold. Die Gründe dafür sind faktisch keine Zinsen mehr auf klassische Sparanlagen, Angst vor weiteren Schuldenkrisen sowie einer Inflation. Aber eignet sich physisches Gold als Kapitalanlage besser als Aktien?

Gold hat eine lange Tradition

Seit jeher übte Gold auf Menschen eine besondere Faszination aus. Bereits in der Antike wurden Opfergaben für die Götter aus dem gelben Edelmetall gefertigt und Goldmünzen als Zahlungsmittel gab es bereits ab dem sechsten Jahrhundert v. Chr.. Gold besitzt den Ruf als Garant für Werterhalt und Stabilität und war bis 1973 eine beständige Anlageform ohne Wertschwankungen – denn bis zu diesem Zeitpunkt galt das Abkommen von Bretton Woods. In diesem System, auch Goldstandard genannt, wurde der feste Wechselkurs des US-Dollar zu einer Unze Gold festgelegt. Seit der Aufhebung dieses Beschlusses schwankt der Goldpreis allerdings erheblich.

Momentan auf Vierjahrestief

Der Goldpreis für eine Feinunze – entspricht 31,1 Gramm – stieg vom Jahr 2000 bis 2011 von $ 280 auf $ 1.900. Dieser Höchststand begründete sich auf die Auswirkungen der Finanzkrise. Manche Marktteilnehmer befürchteten den Zusammenbruch des Euro und flüchteten daher in Gold. Spekulanten machten sich die Angst der Anleger zunutze und setzten mit billig zu leihendem Geld der Zentralbanken auf weitere steigende Kurse des Edelmetalls. Als Folge verlangten mehrere Börsen, dass diese Geschäfte mit mehr Eigenmitteln zu unterlegen seien. Die Goldblase platze im Spätsommer 2011. Seit diesem Zeitpunkt kennt der Kurs nur noch eine Richtung – nämlich bergab und notiert aktuell auf dem Vierjahrestief bei rund $ 1.200.

Gold ist reine Spekulation

Die Trends in den Geldanlagen wechseln im Laufe der Zeit. Im letzten Jahrzehnt lagen Zinsanlagen und Rohstoffe an der Spitze. Seit 2010 hat ein Favoritenwechsel eingesetzt und nun liegen Aktien vorne. Die aktuelle Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB), die den Markt mit Liquidität schwemmt, wird daran mittelfristig wenig ändern. Gold gehört nicht zu den Geldanlagen im klassischen Sinn, bei der sich das Vermögen durch Dividenden oder Zinsen vermehrt. Vielmehr handelt es sich um reine Spekulation, bei der man versucht, kommende Krisen richtig einzuschätzen und zum eigenen Vorteil zu nutzen. Eine komplette Rückzahlung des Kaufpreises ist nicht garantiert.

Kauf und Aufbewahrung

Die sicherste Art in Gold anzulegen, ist der Kauf von physischem Gold, d.h. von zertifizierten
Barren oder bekannten Münzen. Eine einzelne Münze lässt sich in einer Geldkassette aufbewahren, bei einer größeren Menge muss ein eigener Safe angeschafft oder ein Bankschließfach gemietet werden. Beides verursacht Kosten.

Fehler beim Goldkauf

Häufig spielen beim Kauf von Gold Emotionen eine große Rolle. Aber Profis wissen, dass Gefühle bei Geldanlagen ein schlechter Partner sind und zu Verlusten führen können. Meiden Sie Schmuck als Investitionsobjekt, denn hierbei bezahlen Sie vor allem die Herstellungskosten und Gewinnmargen des Händlers. Der eigentliche Wiederverkaufswert – d.h. das Gewicht – spielt nur eine untergeordnete Rolle. Meist wird auch zu spät, respektive bei bereits stark gestiegenen Preisen in das Edelmetall investiert. Auch der angebliche Schutz vor Inflation ist fraglich, da es um ein weltweit gehandeltes Produkt geht. Dessen Preis ist von verschiedenen Faktoren abhängig, beispielsweise fiel der Goldpreis 2013 um mehr als 20 Prozent, obwohl eine deutlich steigende Inflation prognostiziert wurde. Zusätzlich ist das Wechselkursrisiko zum US-Dollar zu beachten, da der weltweite Handel auf dieser Währung basiert.

Anteil am Vermögen

Experten empfehlen Gold nur als kleinen Teil des Gesamtvermögens zu halten. Als Faustregel gilt: drei Prozent oder drei Monatsgehälter für den unwahrscheinlichen Fall vom Zusammenbruch des gesamten Geldsystems. Eine Chance auf hohe Kursgewinne in den nächsten Jahren ist gering.

Fazit: In Zeiten hoher Staatsverschuldung und Negativzinsen sind Aktienanlagen wesentlich aussichtsreicher als Investitionen in Gold. Hier steht mehr das „Haben wollen“ im Vordergrund. Es ist kein Rohstoff, der in der bzw. für die Industrie unersetzbar ist.

Eventuell gibt es in Zukunft andere Dinge, die wichtiger sind und sei es auch nur sauberes Wasser oder reine Luft.

 

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