Wirecard-Aktionäre sind keine Gläubiger und schlechtes Timing von Bitcoin-Investoren
(2149 x gelesen)Wirecard-Aktionäre sind keine Gläubiger und schlechtes Timing von Bitcoin-Investoren
(Wirecard-)Aktionäre sind keine Gläubiger
Rund € 3,3 Milliarden verlangen Gläubiger vom insolventen Ex-DAX-Konzern Wirecard. Knapp ein Drittel davon konnte durch die Insolvenzmasse erlöst werden. Die circa 22.000 getäuschten Aktionäre werden davon indes nichts sehen, wie das Landgericht München kürzlich klarstellte.
Bei ihren Ansprüchen handle es sich nämlich nicht um Insolvenzforderungen, sie seien damit keine Gläubiger. Erst wenn diese entschädigt würden, kämen die Anteilseigner zum Zuge – im Fall Wirecard also gar nicht. Die Klägerin, eine Fondsgesellschaft, erwägt nun, vor den Bundesgerichtshof zu ziehen.
Ebenfalls vor dem Landgericht München müssen sich einige der ehemaligen Wirecard-Strippenzieher derzeit strafrechtlich verantworten, weil sie Bilanzen gefälscht und Scheinumsätze in Milliardenhöhe fingiert haben sollen. Der Ex-Vorstandsvorsitzende Markus Braun präsentiert sich dabei selbst als Opfer, das von einer konzerninternen Bande hinters Licht geführt worden sei. Auf der Flucht ist nach wie vor der ehemalige hochrangige Manager Jan Marsalek, der mutmaßlich in Russland lebt.
Zur Erinnerung – die Insolvenz von Wirecard geschah unter den Augen der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungaufsicht (BaFin). Wer war zu diesem Zeitpunkt der Präside
Wieder einmal Wirecard und sorgenvoller Blick in den Ruhestand
(4832 x gelesen)Wieder einmal Wirecard und sorgenvoller Blick in den Ruhestand
Wirecard-Skandal: Rückschlag für deutsche Aktienkultur
Der Bezahldienstleister Wirecard galt vor nicht langer Zeit noch als große Hoffnung unter den deutschen Aktiengesellschaften – spätestens seit er im September 2018 in den DAX aufgenommen worden war. Damals stand die Aktie bei € 182. Der Konzern wurde als Beleg dafür gesehen, dass Deutschland nicht nur „Old Economy“ kann, sondern auch im digitalen Bereich einiges zu bieten hat. Zwischenzeitlich war Wirecard fast so wertvoll wie die Deutsche Bank.
Kürzlich aber sank der Aktienkurs zunächst auf rund € 15, nachdem sich herausgestellt hatte, dass € 1,9 Milliarden gar nicht wie ausgewiesen auf asiatischen Konten zu finden waren. Dann folgte am 23. Juni der Knall: Als erster DAX-Konzern musste Wirecard Insolvenz anmelden. Von Vorwürfen der Geldwäsche und des Bilanzbetrugs ist die Rede. Die Aufsichtsbehörden und Wirtschaftsprüfer geben bei dem Skandal kein gutes Bild ab – lesen Sie dazu folgenden Blogartikel.
Größer noch als die finanziellen Einbußen dürfte der psychologische Schaden sein. Zuletzt hatten sich die deutschen Anleger noch vorsichtig offener gegenüber einem Engagement an den Kapitalmärkten gezeigt. Die Lust darauf wird durch den Wirecard-Skandal einen Dämpfer erhalten, der am Ende möglicherweise mehr Geld kostet, als
BaFin – Wirecardversager soll Finanzanlagevermittler kontrollieren
(5212 x gelesen)BaFin – Wirecardversager soll Finanzanlagevermittler kontrollieren
Wie würden Sie reagieren, wenn bei Ihnen zuhause plötzlich ein Feuer ausbricht? Die Feuerwehr rufen und schnell einen Eimer Wasser aus dem Bad holen? Oder erst einmal in Ruhe ihre Fenster putzen? Wenn Sie nun glauben das sei eine Scherzfrage, dann muss ich Sie leider enttäuschen. Es ist bitterer Ernst, denn die Eingangs erwähnte Frage bezeichnet exakt die Politik der regierenden Parteien, des Bundenfinanzministeriums (BMF) und der ihr unterstellten Bundesanstalt für Finanzdienstleistungaufsicht (BaFin).
BaFin soll Finanzanlagevermittler überwachen
Die große Koalition plant die BaFin vor allem auf Finanzanlagevermittler und damit auf Kleinunternehmen und Einzelkämpfer anzusetzen, die ohnehin nur regulierte Produkte vertreiben und keine Kundengelder annehmen dürfen. Denn deren Aufsicht soll „zur Herstellung einer einheitlichen und qualitativ hochwertigen Finanzaufsicht“ auf die BaFin übertragen werden. Zusammen mit dem Umstand, dass der entsprechende Gesetzesentwurf als „besonders eilbedürftig“ eingestuft wurde, mutet dies nur als Satire an.
Zahl der Beschwerden ist verschwindend gering
Bei der Ombudsstelle für Investmentfonds des BVI Bundesverband Investment und Asset Management e.V. in Berlin gingen in den Jahren 2016 bis 2018 lediglich zwischen 80 und 91 Beschwerden p.a. von