Starker Anstieg bei sozialer Mindestsicherung
Fast 8 Millionen Deutsche haben Ende des letzten Jahres eine soziale Mindestsicherungsleistung wie Hartz IV oder Grundsicherung im Alter erhalten. Das entspricht einem Anstieg von rund 600.000 Personen im Vergleich zum Vorjahr. Demzufolge ist nahezu jeder zehnte Bürger (9,7 Prozent) auf Unterstützung durch den Staat angewiesen. Dies belegt eine aktuelle Erhebung des Statistischen Bundesamtes.
Stetig steigende Zahl der Hilfsempfänger
Die Studie des Statistischen Bundesamtes dokumentiert, dass die Zahl der auf staatliche Unterstützung angewiesenen Personen in den vergangenen Jahren kontinuierlich angestiegen ist. Ende 2015 bekamen insgesamt 5,9 Millionen Menschen Hartz-IV-Leistungen, das entspricht 73,1 Prozent aller Hilfsempfänger. Des weiteren erhielten gut 1,0 Millionen Menschen (13 Prozent) eine Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung – sprich Sozialhilfe - nach dem Sozialgesetzbuch (SGB) XII. Ebenfalls knapp eine Millionen Bürger (12, 2 Prozent) standen Regelleistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG) zu. Weitere rund 137.000 Menschen (1,7 Prozent) nahmen Hilfe zum Lebensunterhalt außerhalb von Einrichtungen nach dem SGB XII „Sozialhilfe“ in Anspruch.
In Berlin ist die soziale Not am größten
Ein deutliches Nord-Süd-Gefälle ist im Bundesländervergleich ersichtlich. Während die Inanspruchnahme staatlicher Leistungen in Bayern (5,2 Prozent) und Baden-Württemberg (6,0 Prozent) am geringsten ist, fällt sie in Berlin mit 19,4 Prozent am höchsten aus, gefolgt von Bremen mit 18,5 Prozent. Die vorangegangenen Zahlen werden durch das Flüchtlingsproblem beeinflusst. So stieg die Anzahl leistungsberechtigter Asylbewerber innerhalb eines Jahres, laut dem Statistischen Bundesamt, von 363.000 auf 975.000.