Bargeldabschaffung – kalte Enteignung der Sparer
„Wenn man Ihnen sagt, es gehe um ihre Sicherheit, dann kostet es entweder ihre Freiheit, oder ihr Geld, oder beides“, so zitiert Dirk Müller, der als Mr. Dax bekannte Börsenexperte einen Politiker. Diese Aussage bezieht er auf die aktuelle Debatte um eine Abschaffung bzw. Begrenzung des Bargeldes.
Verbrechensbekämpfung ist nur ein Vorwand
Oftmals wird argumentiert, eine Bargeldabschaffung diene der Sicherheit der Allgemeinheit. Damit könnten Verbrechen bekämpft und Geldwäsche eingedämmt werden. Dirk Müller bezeichnete diese Aussage kürzlich, in einem Video-Interview mit dem Handelsblatt, als blanken Unsinn. Untersuchungen zeigen, dass sich professionelle Geldwäsche, genau wie die internationale Terrorfinanzierung, längst auf elektronischen Wegen vollzieht. Die Kriminalität in Sachen Bargeldgeschäft ist vergleichsweise gering.
Die wahren Gründe der Bargeldverbotspläne
Eine Bekämpfung der Kriminalität ist nicht der wahre Grund für die Pläne eines Bargeldverbotes. Es stellt sich nun die Frage: worum geht es dann tatsächlich? Allen voran nützt es der Industrie. Diese erhält bei elektronischer Zahlung wesentlich mehr Daten über den Kunden und kann somit die Werbung aggressiv auf interessante Zielgruppen zuschneiden. Zusätzlich macht diese Strategie unsere Politik/Regierung selbst zum großen Nutznießer. Denn will man sein Geld retten, weil die Zinsen in den Minusbereich rutschen, können Kunden nicht einfach zur Bank gehen und ihr Erspartes auszahlen lassen. Die Möglichkeit Bares unters Kopfkissen zu legen oder in einen Safe sicher unterzubringen, ist somit aufgehoben.
Dem Negativzins hilflos ausgeliefert
„Wenn es aber kein Bargeld mehr gibt, sind die Sparer dem Negativzins hilflos ausgeliefert“, so äußert sich der als Mr. Dax bekannte Experte. Dem Anleger steht zwar grundsätzlich die Möglichkeit offen in anderen Anlageklassen zu investieren, aber leider fehlt dem traditionell sicherheitsbewussten deutschen Sparer dazu häufig das Fachwissen und der Mut. Die seit Jahrzehnten vorherrschende Anlegermentalität, das Geld auf der Bank zu belassen, funktioniert dann aber nicht mehr.
Auch die Banken wären im Vorteil
Ein Bargeldverbot würde die Stabilität der Banken sichern, denn in schwierigen Situationen könnte die Bundesregierung auf das Geld der Sparer zurückgreifen. Das glauben Sie nicht? Das Guthaben auf ihrem Konto wäre kein gesetzliches Zahlungsmittel mehr, es begründet lediglich die Forderung auf eine Gegenleistung in Bargeld. Mr. Dax dazu: „Das einzig legitime Zahlungsmittel sind die Münzen und Scheine“. Dieser geplante Einschnitt würde das alleinige gesetzliche Zahlungsmittel für illegal erklären. Gerät also eine Bank in Schwierigkeiten, kann kein Bank-Run mehr stattfinden, bei dem die Bürger – wie bereits oben erwähnt – ihr Kapital abziehen könnten. Der Kunde kann sich deshalb der Pleite eines Kreditinstituts nicht entziehen. Folglich gilt: „Man kann den Sparer kalt enteignen, indem man ihn zur Kasse bittet“.
Der gläserne Mensch
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