Der Coronavirus und das Ende der Weltbörsen
Kürzlich habe ich einen Blogartikel mit dem Titel: „Der Coronavirus und sein Einfluss auf die Aktienmärkte“ veröffentlicht. Gespräche mit Kunden und diverse Veröffentlichungen in den Medien zeigen, dass bei vielen Sparern die Irritation tief sitzt. Aus diesem Grund gehe ich in diesem Blog näher auf dieses Thema ein.
Parallelen zu SARS
Die aktuelle Lage an den Finanzmärkten ist geprägt durch eine große Verunsicherung. Nicht anders stellte sich die Situation vor 17 Jahren beim Ausbruch der Lungenkrankheit SARS dar. Nach anfänglicher Panik beruhigte sich die Lage und die Aktienkurse gingen wieder nach oben. Natürlich sind beide Krankheiten nicht direkt miteinander vergleichbar. Die Entwicklung des Coronavirus (Covid-19) kann einen anderen Verlauf nehmen, alleine schon deshalb, weil heute 1,5 Milliarden mehr Menschen auf der Erde leben. Auch ist es möglich, dass die Wirtschaft stärker in Mitleidenschaft gezogen wird, da China für die Weltwirtschaft eine wesentlich bedeutendere Rolle spielt – zur Jahrtausendwende trug das Land knapp vier Prozent zur globalen Wirtschaftsleistung bei, heute sind es rund 15 Prozent.
Ruhe bewahren
Der Coronavirus beeinflusst momentan die Konjunktur negativ, auf diesen Umstand haben bereits eine Vielzahl von Unternehmen ihre Anteilsinhaber hingewiesen. So hat beispielsweise Starbucks mehr als die Hälfte seiner Filialen in China vorübergehend geschlossen und der Sportartikelhersteller Nike veröffentlichte eine Meldung, wonach mit erheblichen Auswirkungen auf das Geschäft vor Ort zu rechnen ist. Wichtig ist Ruhe zu bewahren, denn so katastrophal die Lage jetzt auch erscheint, wird in einigen Monaten mit großer Wahrscheinlichkeit außerhalb von China kaum noch jemand über den Virus sprechen.
Gesamtwirtschaft wird weiter wachsen
Niemand hat die berühmte Kristallkugel und kann vorhersagen, welche Entwicklung der Coronavirus im Detail nimmt. Selbst wenn es zu einer Pandemie kommt, sind sich viele Wissenschaftler sicher, dass sie den Virus in Griff bekommen. Die Vergangenheit lehrt uns, dass die Wirtschaft nach einer solchen Schwächephase schnell wächst und einen großen Teil des Versäumten aufholt. Nach Schätzungen von Volkswirtschaftlern wird die gesamte Weltwirtschaft bereits 2021 wieder die Position inne haben, auf der sie ohne den Virus gestanden hätte. Allen voran wird China selbst massiv investieren, um die Konjunktur wieder anzuheizen.
Schwarze Schwäne wird es immer geben
Mit Sicherheit ist Covid-19 nicht der letzte schwarze Schwan, damit ist ein überraschendes Ereignis gemeint, das Börse und Wirtschaft nach unten zieht. Mit Anlässen dieser Art muss immer gerechnet werden, aber eben auch damit, dass die Aktienmärkte diese überstehen. Mal dauern diese negativen Phasen länger, meist ist der Spuk aber schneller vorbei als gedacht und befürchtet.
Medien haben große Mitschuld
Laufend berieseln uns die Medien mit neuen Katastrophenmeldungen zum Thema Covid-19, scheinbar gibt es keine anderen Probleme mehr auf dieser Welt. Wieder wird ein neues Schwein durchs Dorf getrieben oder haben Sie in letzter Zeit etwas gehört vom Waldsterben, BSE, Vogelgrippe, Feinstaub o.ä.? Man sollte nicht vergessen, dass bei jeder Grippewelle mehr Personen sterben, als an diesem Virus. Mit der Beachtung einfachster Hygienevorschriften, wie häufigem Händewaschen, lässt sich die Gefahr einer Ansteckung minimieren. Mit Hilfe der ihr hörigen Medienlandschaft schaffen es Regierungen wieder einmal von ihrer Unfähigkeit und anderen Problemen abzulenken.
Panik unbegründet
Persönlich werde ich es nie verstehen, warum Anleger wegen einer Epedemie Aktien oder Fondsanteile verkaufen. Das Kapital liegt dann auf dem Girokonto oder Festgeld und ist dort dem Verlust durch die Inflation ausgeliefert. Wie Sie aus der folgenden Grafik des amerikanischen Leitindex Dow Jones mit diversen Krankheitsereignissen ersehen, war der Verkauf in einer Marktsituation wie dieser immer ein Fehler. Die Börse hat nach ihrem Tief in der Vergangenheit immer einen neuen Höchststand erreicht.
Die fünf teuersten Worte
Korrekturen dieser Art sind als Kaufsituationen zu sehen. Nur kaum einer der privaten Investoren traut sich aktuell in den Markt einzusteigen. Als Grund dafür gilt die Psyche. Denn der Vorsatz in Zeiten hoher Kurse bei gesunkenen Preisen zu kaufen, schwindet bei tatsächlich fallenden Börsen schnell und wird durch Panik ersetzt. Auch beim Corona-Virus ist das Verhalten genauso wie bei allen anderen Kursrückgängen. Diejenigen Marktbeobachter, die immer tönen, dass sie erst bei gesunkenen Kursen investieren, halten die Füße still und begründen ihren Sinneswandel (wie immer) mit den fünf teuersten Worten an der Börse: „Dieses Mal ist alles anders.“