Jürgen Klopp wird Coach der Berater der Deutschen Vermögensberatung (DVAG)
Die Deutsche Vermögensberatung (DVAG) hat mit der Verpflichtung des ehemaligen und jetzt arbeitslosen charismatischen Meistertrainers des Fußballvereins Borussia Dortmund
einen legendären Transfer unter Dach und Fach gebracht. Er ist als Trainer ihrer Berater verpflichtet und unter meinen Maklerkollegen macht der Spruch: „Klopp zur Kloppertruppe“ die Runde.
Auch der Bund der Versicherten (BdV) zeigt sich skeptisch
Axel Kleinlein, Chef der Verbraucherschutzorganisation Bund der Versicherten (BdV) schreibt in seinem Blog auf die Frage, was Jürgen Klopp den DVAG-Vermittlern bringt: „Fachkompetenz ist das wohl eher nicht. Klopp ist zwar schon vielseitig. Aber dass er jetzt zum Finanzdienstleistungsexperten mutiere, wäre mehr als überraschend“. Viel eher geht es wohl darum im Sinne des Trainers der Beste zu sein. „Wer ist dann aber ‚der beste‘ Vermittler?“, fragt Kleinlein. „Der mit den glücklichsten Kunden? Kinderkram. Das lässt sich ja nicht messen. Der, der die für die Kunden passendsten Produkte verkauft, also hauptsächlich Risikoabsicherung? Wohl auch kaum, denn das geht ja am Ziel der DVAG vorbei, die Lebens- und Rentenversicherungen vertickern will. Also geht es um den Umsatz. Erfolgreich ist, wer viel Umsatz macht. Tore schießen. Rürup-Renten verkloppen. Ist ja eh alles eins.“
Der Schlüssel zum Erfolg ist die Identifikation
Für Axel Kleinlein ist der Weg zu diesem Erfolg klar. Laut Jürgen Klopp ist es die Identifikation. „Aber womit identifiziert sich ein DVAGler?“, so der Verbraucherschützer weiter. „Mit seiner eigenen Firma, denn er ist ja meist selbstständig? Oder identifiziert er sich mit der DVAG? Oder womöglich mit den Produkten die er verkauft, das heißt bei Versicherungen mit den Angeboten der AachenMünchener? Oder identifiziert er sich mit seinem Job als Berater? Oder mit seinen Kunden? So einfach ist das alles nicht, mit dem Identifizieren.“ Für den Verbraucherschützer geht es nur darum, dass der ehemalige Fußballtrainer die Vermittler der DVAG wieder „zu einer echten Kloppertruppe zusammenschweißen“ soll. „Und jetzt mal endlich wortwörtlich. Da wird gekloppt was das Zeug hält.“ Kleinlein weiter: „Was ist der ganz, ganz große Zusammenhang zwischen Vermögensberatung und Fußball? Es interessiert viele und nur ganz wenige haben wirklich Ahnung davon.“
Mein eigenes Fazit
Ich persönlich ziehe vor dem was Jürgen Klopp als Fußballtrainer erreicht hat, den Hut. Allerdings frage ich mich ob er weiß, dass:
- die DVAG keineswegs unabhängig ist, wie gerne behauptet wird, sondern der Vertrieb der AachenMünchener Versicherung AG
- dieser Versicherer, der alle Marktsegmente bedient – wie jede andere Gesellschaft auch – in einigen Bereichen marktgerechte Preise hat und in anderen nicht
- die DVAG ein sogenannter Strukturvertrieb ist, indem jeder neue Vertriebsmitarbeiter nur rund 15 % der Gesamtprovision erhält
- der neue Mitarbeiter gehalten ist, die Produkte der Gesellschaft seinen Freunden und Verwandten vorzustellen bar jeglichen Fachwissens
- nach einem Jahr nur noch maximal fünf Prozent der neuen Vertriebsmitarbeiter aktiv sind
- viele der neuen Mitarbeiter dem Ruf des schnellen Geldes gefolgt sind, sich verschuldet haben und in die private Insolvenz mussten
- einen beträchtlichen Teil der Gesamtprovision die DVAG einstreicht – in „Insiderkreisen“ munkelt man von einem Viertel bis zu einem Drittel
- die DVAG den Vertriebspartnern, die sich anmaßen die Zusammenarbeit zu kündigen, „Steine zwischen die Beine wirft“. Denn je nach Karrierestufe und Betriebszugehörigkeit gilt eine Kündigungsfrist bis über 1 Jahr, d.h. der Vermittler kann bei keiner anderen Gesellschaft tätig werden. Bereits zum Zeitpunkt seiner Kündigung wird ihm der Computerzugang zu den Daten all seiner Kunden gesperrt.
Werter Herr Klopp, es gilt das alte Sprichwort: „Geld stinkt nicht“, aber mit ihrem neuen Engagement sind sie für mich als Mensch klar durchgefallen.