Pflege-Eigenbeteiligung überspringt 3.000-Euro-Marke
Wer im Pflegeheim wohnt und betreut wird, muss immer tiefer in die eigene Tasche greifen: Mit einer Steigerung von 8,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr hat die durchschnittliche Eigenbeteiligung erneut einen Satz nach oben vollzogen, der die allgemeine Teuerungsrate weit hinter sich lässt. Nach Daten des Verbands der Ersatzkassen (vdek) müssen aktuell 3.108 Euro monatlich zugezahlt werden; 2024 lag der Durchschnittswert bei 2.871 Euro. Am kostspieligsten ist stationäre Pflege in Bremen (3.449 Euro) und Nordrhein-Westfalen (3.427), während die Sachsen-Anhaltiner (2.595) den bundesweit geringsten Zuschuss leisten müssen.
Ein baldiges Ende dieser enormen, stetig wachsenden Belastung für Pflegebedürftige zeichnet sich nicht ab. Die vdek-Vorstandsvorsitzende Ulrike Elsner fordert deshalb Reformen, etwa eine Übernahme der Investitions- und Ausbildungskosten durch die Länder. Dadurch ließe sich die Durchschnitts-Eigenbeteiligung um 507 bzw. 114 Euro senken. Auch damit dürften die Pflegekosten allerdings noch die finanziellen Möglichkeiten vieler Bundesbürger sprengen. Eine zeitige private Vorsorge mit einer Pflegezusatzversicherung kann dieses Kostenrisiko für wenige Euro im Monat effektiv entschärfen.
Digitale Versicherungsabschlüsse nehmen zu – doch persönliche Beratung bleibt Trumpf
Wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) mitteilt, ist der Anteil digitaler Abschlüsse am Neugeschäft 2024 erneut um zwei Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Mit nunmehr 22 Prozent spiegelt er jedoch wider, dass die meisten Versicherungen einer kundigen, individuellen Beratung bedürfen, wie Vergleichsprogramme, versicherereigene Abschlussstrecken oder Apps sie nicht bieten können.
Digitalisierungs-Spitzenreiter ist die Kfz-Versicherung, in der 29 Prozent der Abschlüsse ohne persönliche Beratung erfolgten. Über dem Durchschnitt rangieren auch Krankenzusatz- und Auslandsreisekrankenpolicen, die 2024 zu 27 Prozent digital vereinbart wurden. In der privaten Sach-, Unfall- und Haftpflichtversicherung dagegen beträgt der Wert 17 Prozent. Weit darunter liegen noch Lebensversicherungen, von denen lediglich 3 Prozent ohne den qualifizierten Rat von Vermittlern oder Vertretern abgeschlossen wurden.