Bei der Berufsunfähigkeit handelt es sich um ein Thema das man oft verdrängt, dabei birgt es viele Risiken. Statistisch gesehen erwischt es jede vierte Person, die dann temporär oder generell ihren Beruf nicht mehr ausüben kann. Wo liegen statistisch gesehen die Ursachen, die häufig zu einer Berufsunfähigkeit führen?
In einer Studie hat der Gesamtverband der Versicherer (GDV) die Ursachen für eine Berufs- oder Erwerbsunfähigkeit statistisch erfasst. Dabei wurde festgestellt, dass bestimmte Krankheiten immer wieder auftreten und damit vermehrt als Auslöser für eine Berufsunfähigkeit gelten.
Anbei eine Aufstellung dazu:
29,5 % Psyche
19,3 % Krebs
19,1 % Bewegungsapparat
8,2 % Unfälle
7,6 % Nervensystem
6,1 % Herz-/Kreislaufsystem
10,1 % sonstige Ursachen
Die mit Abstand häufigsten Ursachen für eine Berufs- oder Erwerbsunfähigkeit bilden psychische Erkrankungen. Darunter fallen u.a. Burnout, Depressionen oder Schizophrenie. Nahezu ein Drittel aller Fälle der anerkannten Berufskrankheiten beruhen darauf. Somit ist dieses Krankheitsbild mit über 10 Prozentpunkten führend.
An zweiter Stelle bei einer Berufsunfähigkeit liegen Krebserkrankungen. Hierbei handelt es sich um eine unkontrollierte Vermehrung und das wuchernde Wachstum von Zellen, d.h. eine bösartige Gewebeneubildung (maligne Neoplasie) bzw. einen malignen bösartigen Tumor (Krebsgeschwulst, Malignom).
Auf gleicher Stufe wie die eben aufgeführten Krebserkrankungen liegen Probleme mit dem Bewegungsapparat. Dieser definiert sich aus allen Knochen, Sehnen, Bändern, Muskeln- und Fasziensysteme und der Gelenke - die zur Aufrechterhaltung und Fortbewegung des menschlichen Körpers dienen. Vorkommende Beeinträchtigungen in diesem Bereich sind u.a. Arthritis, Arthrose und Bandscheibenvorfall. Die meisten Fälle der Berufsunfähigkeit in dieser Kategorie bilden Rückenprobleme, einem Volksleiden der modernen Zivilisation. Fast jeder Mensch leidet mindestens einmal in seinem Leben unter Schmerzen im unteren, mittleren oder oberen Rücken.
Des Weiteren führen Erkrankungen des Nervensystems zur Anerkennung einer Berufsunfähigkeit. Hierzu gehören Epilepsie, Migräne, Multiple Sklerose, Parkinson und Tinnitus. Die Leiden verstärken sich teilweise in einem schleichenden Prozess oder auch wellenartig.
Viele Bürger sind der Meinung, dass Unfälle die Hauptursache für eine Berufsunfähigkeit darstellen, aber weit gefehlt. Unfälle jeglicher Art, ob durch Selbst- oder Fremdverschulden, im Privatbereich oder bei der Arbeit machen lediglich 8,2 Prozent aus.
Einen ebenfalls signifikanten Anteil wodurch Personen ihren Beruf nicht mehr ausüben können, stellen Beeinträchtigungen des Herz-Kreislauf-Systems dar. Typische Krankheitsbilder dafür sind Adipositas, Diabetes mellitus, Fettstoffwechselstörungen und Hypertonie. Häufig leiden Betroffene an einer Kombination dieser Erkrankungen.
Nur ein geringer Anteil der Bürger hat sich gegen das Risiko Berufsunfähigkeit abgesichert, denn vielen ist diese Thematik nicht bewusst.