Jüngere setzen verstärkt auf Aktien
Trotz Abschaffung der Guthabenzinsen auf klassische Geldanlagen durch die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB), investiert nur ein geringer Anteil der Deutschen in Aktien bzw. Aktienfonds. Lediglich 8,98 Millionen Bürger verfügten 2016 über entsprechende Anlagen. Dies entspricht einem Rückgang von 30.000 Sparern im Vergleich zum Jahr 2014, wie aktuelle Zahlen des Deutschen Aktieninstituts (DAI) zeigen.
Nur 14 Prozent besitzen Aktienfond
Der Anteil der Personen in der Bevölkerung über 14 Jahre, die Aktien besitzen, ist seit Jahren relativ konstant. Auffällig dabei ist, dass Menschen in den alten Bundesländern aufgeschlossener sind an der Börse zu investierten als in den neuen Ländern.
2001 gab es die meisten Aktionäre
Den höchsten Stand an Aktionären gab es im Jahr 2001 mit 12,853 Millionen. Geschuldet war dieser Umstand der Hysterie um den Neuen Markt und der Volksaktie Deutsche Telekom. Viele Bürger tätigten blind vor Gier Investitionen, obwohl sie sich vorher nicht mit der Börse beschäftigt hatten und holten sich dabei eine blutige Nase. Leider wandten sich viele der damals Betroffenen nach dieser einmaligen Erfahrung von Börseninvestments ab. Lesen Sie dazu auch meinen Blogartikel: „Verluste aus Angst“.
Erfreuliche Entwicklung bei der jüngeren Bevölkerung
Erfreulich aus Sicht des DAI ist die steigende Popularität der Aktie bei der jüngeren Generation. Gerade diese Bevölkerungsschicht ist von den Problemen des Umlagesystems der Gesetzlichen Rentenversicherung – verursacht durch die demografische Entwicklung – stark betroffen. Denn trotz steigendem Beitragsaufwand werden die staatlichen Renten weiter sinken müssen. Um den Ruhestand ohne oder nur mit wenig Einschränkungen genießen zu können, gewinnt die private Altersvorsorge zunehmend an Bedeutung. Allerdings ist dieses Ziel mit klassischen Produkten aus dem Bereich Banken und Versicherung nicht zu erreichen. In der Gruppe der 14- bis 39-jährigen stieg die Anzahl der Aktionäre von 1,696 im Jahr 2014 auf 1,952 Millionen im letzten Jahr. Indes sank sie bei den 40- bis 49-Jährigen von 2,005 auf 1,810 Millionen. Ein Zuwachs ist auch in er Altersgruppe 50 bis 59 Jahre zu verzeichnen. Hier erhöhte sich die Zahl von 1,925 auf 2,140 Millionen.
GfK-Studie macht Mut
Positiv in diesem Zusammenhang stimmen auch die Zahlen des letzten Investment-Barometers des GfK Marktforschungsinstitut aus Nürnberg. 12 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, Aktien zu besitzen, bei Investmentfonds waren es 15 Prozent. Bei letzterer Anlageklasse hat sich der Anteil in der Bevölkerung mehr als verdoppelt, so GfK-Geschäftsführer Raimund Wildner. „Nur mit Aktien und Aktienfonds werden wir es schaffen, die Schwächen der staatlichen Rente zu kompensieren“, äußert Christine Bortenlänger, Geschäftsführender Vorstand des DAI zu diesen Zahlen.
€ 870 Zusatzrente für einen monatlichen Aufwand von € 50
Christine Bortenlänger verweist in diesem Zusammenhang auf eine Berechnung des DAI. Wer in den letzten 30 Jahren monatlich € 50 in Aktien investiert hat, kann sich 20 Jahre lang über eine Zusatzrente von € 870 freuen. Diesem Wert liegt eine jährliche Rendite von 9,6 Prozent zugrunde. Bei schlechterer Entwicklung der Märkte mit einem Zuwachs von 6,2 Prozent beträgt die Zusatzrente pro Monat immerhin noch € 360. Diese Zahlen belegen, dass ohne einen Zinseszinseffekt der Aufbau einer privaten Altersvorsorge nicht möglich ist.
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