Schlechte Nachrichten für die Sparkassen
Das Geschäftsmodell der deutschen Sparkassen gilt allgemein als verlässlich und sicher. Laut einem Bericht der Zeitschrift Wirtschaftswoche kommt eine aktuelle Analyse der Bankenaufsicht jedoch zu einem völlig anderen Ergebnis – es gibt kein vergleichbares inländisches Kreditinstitut, das seit Jahren so riskant wirtschaftet. Im ungünstigsten Fall stehe eine Katastrophe für das deutsche Bankenwesen im Raum.
Drohende Abwicklung der HSH Nordbank
Als Hauptgrund für diese Schieflage gilt die Hamburgisch-Schleswig-Holsteinische (HSH) Nordbank, der eine Abwicklung droht. Am 02. Juni 2003 entstand das Geldinstitut durch eine Fusion der Landesbank Schleswig-Holstein und der Hamburger Landesbank. Die Hauptsitze der HSH sind Kiel und Hamburg. Aus der Studie geht hervor, dass bei einem Ausfall „mit unmittelbaren und breiten Auswirkungen für Sparkassen in allen deutschen Verbänden und deren Kunden zu rechnen sei.“ Denn sie haften gesamtschuldnerisch bei einem Verlustgeschäft für die Verbindlichkeiten der HSH. Die Sparkassen in Schleswig-Holstein sind mit rund fünf Prozent an besagter Bank beteiligt. Außerdem wären vor allem noch „Sparkassen in Ost- und Süddeutschland stark betroffen.“
Dramatische Folgen bei Ausfall der Anleihen
Direkte Auswirkungen hat eine drohende Insolvenz auch auf das Vermögen der Privatkunden, da ihnen durch die Sparkassen Anleihen der Landesbank verkauft wurden. Ein Vorstand der Sparkasse dazu: „Sollten die Anleihen ausfallen, wäre das für die Sparkassen dramatisch, weil sie diese als absolut sichere Produkte angepriesen haben.“
Rating von Sparkassen und Landesbank gefährdet
Aufseher rechnen überdies mit ernsthaften Folgen für den gesamten Sparkassenverbund. Im streng vertraulichen Bericht wird in Frage gestellt, ob sich die Landesbanken und Sparkassen eine Institutssicherung überhaupt leisten können. Allerdings kann diese fehlende Sicherheit negative Auswirkungen auf Ratings der betroffenen Institute haben. Zudem droht den Sparkassen der Wegfall des Privilegs, dass sie bislang ihre Forderungen an die Landesbanken nicht mit Eigenkapital unterlegen müssen. Wird das so bleiben? Andernfalls wird ein „erheblicher Rekapitalisierungsbedarf“ notwendig.
Sparkassenvorstände verdienen bis zu 16 Prozent mehr
Trotz drohender Schieflage und Minizinsen für ihre Kunden können sich die Sparkassenchefs über üppige Gehaltssprünge von bis zu 16 % freuen. Auch die finanzielle Zukunft der Vorstände ist gesichert. Denn beispielsweise legen die Sparkassen in Nordrhein-Westfalen über € 500 Millionen für den Ruhestand ihrer Vorstände zurück, so das Handelsblatt.
Nächste Sparkasse plant Strafzinsen für ihre Kunden
Wie bereits berichtet, zahlen Geschäfts- und vermögende Privatkunden Strafzinsen auf ihr Vermögen. Aber nun müssen sich breite Kreise der Bevölkerung ebenfalls darauf einstellen zur Kasse gebeten zu werden, wenn sie ihr Kapital einem Kreditinstitut anvertrauen. Die Sparkasse München wird diesen Schritt gehen, sobald ein weiterer Mitbewerber den Kleinsparer gleichermaßen für die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) bluten lässt. In diesem Zusammenhang verweise ich auf meinen Blogartikel vom 24. März 2015. Damals wurde von den Großbanken dementiert, dass auch die Guthaben von Kleinsparern belastet werden. Traurige Zeiten für Bankkunden...
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