Ein Viertel der heute geborenen Mädchen wird 100 Jahre alt
Nahezu ein Viertel der im Jahr 2016 geborenen Mädchen werden 100 Jahre alt und rund 90 Prozent können den nächsten Jahrtausendwechsel feiern. Beim männlichen Geschlecht besteht immerhin bei jedem Sechsten die Chance auf den 100. Geburtstag und 82 Prozent erleben voraussichtlich das Jahr 2100. In einem Gespräch mit dem Deutschen Institut für Altersvorsorge (DIA) nannte Professor Dr. Eckart Bornsdorf, vom Institut für Ökonometrie und Statistik an der Universität Köln, diese Zahlen. Nach seiner Aussage wird die Lebenserwartung meist erheblich unterschätzt.
Lebenserwartung wird unterschätzt
Unbewusst schätzen viele Menschen ihre eigene Lebenserwartung zu gering ein. Sie ziehen die Lebenszeit von Eltern und Großeltern heran und blenden die Alterszunahme von Generation zu Generation aus. Auch die vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Periodensterbetafeln sind irreführend, da die zukünftige Entwicklung der Sterblichkeit unberücksichtigt bleibt.
Schätzungen des Statistischen Bundesamt zu niedrig
Laut Prof. Dr. Bornsdorf weist das Statistische Bundesamt nachdrücklich darauf hin, dass die offengelegten Werte keine Prognose zur tatsächlichen Lebenserwartung darstellt: „Die Werte der aktuellen allgemeinen Sterbetafel 2013/2015 des Statistischen Bundesamtes unterschätzen daher die aktuelle Lebenserwartung systematisch.“ Nach den Zahlentafeln beträgt die Lebenserwartung neugeborener Jungen 78 und die der Mädchen 83 Jahre. „Eigenen Modellrechnungen nach kann davon ausgegangen werden, dass die Lebenserwartung heute Geborener jedoch mindestens zehn Jahre höher liegt.“, so Bomsdorf.
Gesetzliches Rentensystem in Frage gestellt
Die zunehmende Lebenserwartung stellt das Umlagesystem der gesetzlichen Rentenversicherung in Frage. Hierzu verweise ich auf meinen Blogartikel „Plagen der Demografie“. Eine private Altersvorsorge ist daher unerlässlich und je früher damit begonnen wird, desto mehr greift der Zinseszinseffekt. Allerdings sind klassische Anlageprodukte der Banken und Versicherungen in der aktuellen Niedrigzinsphase zum Kapitalaufbau kaum mehr geeignet.
Sind Sie an Alternativen interessiert? Dann kontaktieren Sie mich.