Fast eine Million Rentner haben einen Minijob

Aus einer Statistik des Bundesarbeitsministeriums geht hervor, dass Ende vergangenen Jahres 943.000 Personen über 65 Jahre mit einem Minijob ihre Rente aufgebessert haben. Somit stieg die Zahl der Rentner in einem geringfügigen Beschäftigungsverhältnis zum Vorjahr um 22 Prozent und  im Vergleich zu 2005 um 35 Prozent. Besonders bei den Ruheständlern ab 75 Jahren ist ein großer Zuwachs zu verzeichnen - in dieser Altersgruppe hat sich in den letzten 10 Jahren die Zahl der geringfügig Beschäftigten sogar verdoppelt.

„Nicht aus Spaß, sondern weil die Rente nicht zum Leben reicht“

Für den Rentenexperten Matthias W. Birkwald von der Partei „Die Linken“ belegen diese Zahlen, dass zunehmend mehr Rentner ihre Altersbezüge aufbessern müssen – diese würden „nicht aus Spaß arbeiten, sondern weil die Rente nicht zum Leben reicht“, so Birkwald. Er fordert daher „flexible und sozial abgesicherte Vorruhestandsregelungen für diejenigen, die es nicht bis zur Regelaltersgrenze schaffen“ sowie eine „armutsfeste und den Lebensstandard sichernde Rente“. Der Sozialverband Deutschland (SoVD) bläst in das gleiche Horn und appelliert in seiner Anfang August gestarteten Kampagne „Lieber nicht arm dran“ an die Regierung gezielt die zunehmende Altersarmut zu bekämpfen.

Faktoren für eine zunehmende Altersarmut

Was muss getan werden, um die zunehmende Altersarmut wirksam zu bekämpfen? Folgende ungelöste Probleme lassen ein Damoklesschwert über der jetzigen und allen künftigen Generationen der Ruheständler schweben:

- der demografische Wandel sorgt für ein Ungleichgewicht, da immer weniger Kinder geboren werden, aber zeitgleich die Lebenserwartung steigt

- Millionen Beamte arbeiten für den Staat und zahlen keine Beiträge in die gesetzliche Rentenkasse

- Firmengründer ersticken am Verwaltungsaufwand

- Millionen von nicht integrierfähigen und -willigen Wirtschaftsflüchtlingen werden vom Staat finanziell unterstützt

- Guthabenzinsen wurden von der Regierung abgeschafft, um liquide zu bleiben; es erfolgt eine Entschuldung auf den Schultern der Bürger

- fehlende Anreize und mangelndes Fachwissen zum Thema private Altersvorsorge

Die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Nach dem Stand der Dinge wird ohne grundlegende Reformen das Umlagesystem „Gesetzliche Rentenversicherung“ gnadenlos gegen die Wand gefahren. Seit Jahrzehnten schließen Politiker ein Loch, indem sie ein neues aufmachen.

Zahl der Beschäftigen mit Zweitjob steigt generell

Immer mehr Arbeitnehmer müssen auf einen Zweitjob zurückgreifen, um über die Runden zu kommen, da das Einkommen aus ihrem Hauptberuf nicht mehr ausreicht. Mittlerweile sind fast 2,5 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in einem Minijob tätig, das entspricht einem Anstieg von ca. 80 Prozent innerhalb der letzten 10 Jahre. Von dieser Entwicklung sind 1,4 Millionen Frauen und 1,08 Millionen Männer betroffen.

 

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