Fondskunden sollen vom Gesetzgeber abgezockt werden
Das Vertrauen der Bevölkerung wird zunehmend auf eine harte Probe gestellt. Worauf kann man sich in Deutschland überhaupt noch verlassen? Zumindest nicht auf politische Entscheidungsträger. Dazu ein Beispiel: Zum 01.01.2009 wurde die Abgeltungsteuer eingeführt. Somit zieht der Fiskus von allen Kapitalerträgen oberhalb eines Freibetrages von € 801 pro Person 25 % Kapitalertragssteuer zuzüglich Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer ein. Das betrifft jegliche Form von Kapitalerträgen, egal ob Zinsen, Kursgewinne oder Dividenden. Die einzige Ausnahme bilden Gewinne aus Aktien und Aktienfondsanteile, die vor diesem Stichtag gekauft und mindestens 12 Monate gehalten werden. Sie sind nach aktueller Gesetzeslage steuerfrei, egal nach welcher Zeit sie veräußert werden.
Gesetzesinitiative wirft Bestandsschutz über Bord
Die Einnahmen aus der Abgeltungssteuer liegen jährlich bei rund € 8 Milliarden; aber scheinbar ist dies dem Finanzamt noch zu wenig. Eine Gesetzesinitiative soll den Bestandsschutz, der vor dem 01.01.2009 erworbenen Aktien und Fondsanteile über Bord werfen. Dieser Plan sieht vor, dass alle Fondsanteile zum 31.12.2017 als verkauft und zum 01.01.2018 als neu angeschafft gelten. Somit werden alle Erträge komplett steuerpflichtig, so der Deutsche Fondsverband (BVI).
Altersvorsorge in Frage gestellt
Gekniffen ist also derjenige, der vor dem 01.01.2009 im Vertrauen auf die bestehende Rechtslage eine große einmalige Summe investiert hat – um beispielsweise im Rentenalter steuerfrei Wertzuwächse kassieren zu können. Allerdings gibt es eine Freigrenze für Anlagesummen bis € 100.000, sodass zumindest Kleinanleger steuerfrei davonkommen. Aber bereits bei einem mittelgroßen Depot ist die geplante Gesetzesänderung für den Anleger äußerst schmerzhaft. Wie so oft erweisen sich vollmundige Versprechungen seitens der Politiker nur als heiße Luft. Es ist müßig darüber zu diskutieren, inwieweit gewählte Volksvertreter für derartige Aktionen zur Rechenschaft gezogen werden können. Sie sacken ihre Diäten ein, sitzen in diversen Aufsichtsräten und halten darüber hinaus gut dotierte Vorträge und sind häufig fernab jeglicher Realität.
Altersarmut vorprogrammiert
Wie sieht es nun aber für den Bürger aus? Die Leistungen aus der gesetzlichen Rentenversicherung werden aufgrund der demografischen Entwicklung sinken. Des weiteren werfen die populärsten Geldanlagen, wie etwa Bankkonten und Lebensversicherungen, durch die aktuelle Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) kaum noch Erträge ab. Somit fehlt langfristig als „Renditeturbo“ der Zinseszinseffekt. Die Altersarmut wird daher für viele Arbeitnehmer, obwohl sie brav jahrzehntelang Steuern und Sozialabgaben gezahlt haben, zur bitteren Realität.
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