Sicher kommt der nächste Crash
Als Makler bin ich im Bereich Geldanlagen auf offene Investmentfonds spezialisiert. Wie ich erfreulicherweise feststellen konnte, haben mittlerweile viele Bürger theoretisch verstanden, dass es nichts bringt, Kapital auf Bankkonten zu bunkern, die keinerlei Zinserträge erbringen. Verantwortlich für diese Situation ist die Europäische Zentralbank (EZB), die seit einiger Zeit sparerunfreundlich agiert. Die Praxis sieht allerdings anders aus - die Summen, die nahezu unverzinst auf Sparbüchern, Festgeldkonten, Bausparverträgen oder Lebensversicherungen liegen, wachsen stetig an. Kein zielführender Weg zu Vermögensbildung und Altersvorsorge. Ich stelle mir dazu die Frage, will sich der Anleger hierzulande nicht mit der Situation beschäftigen oder kennt er einfach keine Alternativen?
Der nächste Crash kommt bestimmt
Bei Gesprächen mit Kunden werde ich oftmals mit der Thematik „schwankender Kurse an den Aktienmärkten“ konfrontiert. Auf Aussagen wie: „Der nächste Crash kommt bestimmt!“, antworte ich provokativ: „Natürlich“. Die Reaktionen darauf empfinde ich äußerst amüsant, denn ich sehe vielfach nur verblüffte Gesichter. Kurseinbrüche gehören an den Kapitalmärkten zur Tagesordnung. In meinen Augen sind sie mit der Natur vergleichbar; auch hier kommt es in gewissen Abständen zu Katastrophen, bei denen Altes zerstört und Neues geschaffen wird. Betrachtet man mit etwas Distanz den Verlauf der Aktienmärkte, so ist es die Geschichte von Risiko („Crash“) und Risiko („Zitterprämie“). Der letztere Begriff definiert sich als das mehr an Rendite, das ein Anleger über die Verzinsung von Staatsanleihen hinaus erwartet und in der Vergangenheit auch immer erhalten hat.
Die Liste an Krisen ist lang
Krisen und somit auch Ursachen von Crashs gab es in der Vergangenheit mehr als genug. Die Ölkrise der 70er, Probleme in Russland, Asien und Brasilien in den 90ern, das Platzen der Technologieblase Anfang dieses Jahrtausends, gefolgt von der Immobilienkrise in den USA, sowie der Finanzkrise 2007/2008. Aktuell sind wir mit der Euro-Schuldenkrise, dem Brexit und der Flüchtlingszuwanderung belastet.
Zittern lohnt sich
Langfristig gesehen ist eine Geldanlage in Aktien immer lohnenswert. So hat der deutsche Leitindex DAX beispielsweise in den letzten 70 Jahren im Durchschnitt 8,3 Prozent Rendite erwirtschaftet. Im Vergleich dazu erzielte der REX, welcher den Markt der Bundesanleihen widerspiegelt, mit 2,8 Prozent lediglich ein Drittel davon und liegt nur minimal oberhalb der Inflation. Der tatsächliche Wertzuwachs hielt sich somit in Grenzen, vom langfristigen Wirken des Zinseszinseffektes ganz zu schweigen – die angesprochene Risikoprämie betrug demzufolge 5,5 Prozent jährlich. Zugegebenermaßen ist es schwierig von der Vergangenheit auf die Zukunft zu schließen. Für mich steht aber trotzdem fest, dass sich das Zittern langfristig lohnt, v.a. in einer Zeit in der es zu Aktien keine Alternativen gibt.
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