Finanzielle Vorsätze für erfolgreiche Anleger 2024 Teil I
Dieser Artikel wurde vom Investment-Team des Maklerpools Invers GmbH in Leipzig verfasst. Ich bedanke mich, dass ich den Inhalt veröffentlichen darf.
Am 28. November 2023 ist die Investorenlegende Charlie Munger kurz vor seinem 100. Geburtstag verstorben. Über viele Jahrzehnte war er der engste Berater und Freund von Warren Buffett und Vize-Vorstand von Berkshire Hathaway einem der 10 größten Unternehmen in den USA. Charlie Munger war bekannt dafür, kein Blatt vor den Mund zu nehmen und sehr deutlich seine Meinung zu sagen.
Legendäre Zitate
Viele seiner legendären Zitate werden bleiben und wir möchten einige von ihnen für die guten Vorsätze für Ihre finanzielle Gesundheit in 2024 nutzen. „Menschen hatten schon immer das Bedürfnis, jemanden zu haben, der ihnen die Zukunft vorhersagt. Vor langer Zeit haben Könige Menschen angestellt, um ihnen die Zukunft aus Schafseingeweiden zu lesen. Es gab immer einen Markt für Menschen, die daran glauben, sie könnten die Zukunft vorhersagen. Sich heutige Vorhersagen anzuschauen, ist mindestens genauso verrückt, als den Aussagen der Deutungen aus den Schafseingeweiden Beachtung zu schenken.“
Prognosen für 2024
Zu Ende eines Jahres überschlagen sich viele Volkswirte und Analysten mit Prognosen für das nächste Börsenjahr. Ein Großteil der Marktteilnehmer erwartet eine Vielzahl an Zinssenkungen. Die Aktienmärkte haben diese Erwartungen bereits vorweggenommen. Dennoch bleiben viele Anleger auch für 2024 optimistisch, obwohl die Wirtschaft schrumpfen wird. Und die Gretchenfrage bleibt insbesondere für die US-Wirtschaft: soft-landing, hard-landing oder no-landing? Wie stark wird also die Wirtschaft einbrechen?
Sehr wenige Werte haben Indizes nach oben gezogen
Viel wichtiger als die Prognosen zu betrachten, ist es, dass viele Marktteilnehmer für die Börsen weiteres Aufwärtspotential sehen und das obwohl die Aktien in 2023 bereits so gut gelaufen sind. Alle Aktien? Nein. Es waren bei weitem nicht alle Aktien. In weiten Teilen waren es sogar nur sehr wenige Werte, die die Kurse der Indizes nach oben gezogen haben. Hier lohnt ein Blick abseits der ausgetretenen Pfade. Künstliche Intelligenz (KI) gilt als Treiber für die Weltwirtschaft. An den Börsen profitieren bislang lediglich nur wenige Unternehmen und insbesondere die glorreichen Sieben (Apple, Microsoft, Alphabet, Amazon, Nvidia, Meta und Tesla).
Rückblick auf Zeitalter der Dampfmaschine
Ein Rückblick auf das Zeitalter der Dampfmaschine, die in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts die Agrar- zur Industriegesellschaft verwandelte, hat eines sehr deutlich gemacht. Seinerzeit profitierten zunächst die Unternehmen, die die Dampfmaschinen herstellten. Im zweiten Schritt profitierten viele andere Unternehmen, in dem sie die Dampfmaschinen für sich nutzen konnten. Realwirtschaftlich werden tausende weitere Firmen von KI profitieren.
Es geht darum Fehler zu vermeiden als die Stecknadel im Heuhaufen zu suchen
Das sollte sich dann auch in den Kursverläufen dieser Unternehmen zeigen. „Die gröbsten Fehler, die wir in der Geschichte von Berkshire gemacht haben, waren Unterlassungen. Wir haben Chancen kommen sehen und haben sie nicht ergriffen. Diese Fehler haben uns Milliarden gekosten und wir werden sie immer weitermachen. Wir werden besser darin, aber wir werden diesen Fehler niemals überkommen.“ „Mit Checklisten vermeidest du Fehler und Irrtümer.“ Es geht also vielmehr darum, Fehler zu vermeiden, als die Nadel im Heuhaufen zu suchen und so z.B, die Aktien von Unternehmen wie Apple in der Anfangszeit kaufen zu wollen.
Fear of missing out
„Fear of missing out“ (Fomo) – also die Angst etwas zu verpassen, führt häufig dazu, der Masse blind hinterherzulaufen und hektisch auf einen Trend aufzuspringen. Dabei hat man oft keine tiefgründige Recherche betrieben und weiß somit gar nicht, ob das Geschäftsmodell des jeweiligen Unternehmens nachvollziehbar und gut ist. Die reine Kursbetrachtung einer Aktie kann eine tiefgründige Firmenanalyse nicht ersetzen. Die Aktien eines Unternehmens können ohne weiteres 70 oder 80% Kursverlust erleiden. Das heißt noch lange nicht, dass es Kaufkurse sind. Sie können weitere 90% verlieren. Das ist also der völlig falsche Blickwinkel. Konsequentes Vermeiden von Fehlern verschafft langfristig die besseren Renditen und vor allem erspart es Enttäuschungen und die Frustration.
Kaufe, was du verstehst. Verstehe, was du besitzt
Diese verleiten häufig zu hektischen Entscheidungen des vermeintlich richtigen Investitionszeitpunktes und werfen die Disziplin und Motivation über Bord. „Wir haben drei Körbe fürs Investieren: ja, nein und zu schwer zu verstehen.“ Es ist in erster Linie wichtig, das Geschäftsmodell eines Unternehmens zu verstehen. Wie verdient diese Firma Geld? Ist das nachvollziehbar und vor allem ist es wiederholbar? Welche Risiken und Chancen sollten dabei beachtet werden? Wenn Geschäftsmodelle zu komplex sind, dann sollte man besser die Finger davonlassen. Das ist keine Schande, sondern sehr wahrscheinlich die bessere Entscheidung. Langfristig ist es sinnvoll, sich auf Anlagen zu konzentrieren, bei denen eine Expertise vorhanden ist, sonst ist es eine Wette bzw. Zocken. „Kaufe, was du verstehst. Verstehe, was du besitzt.“ (Warren Buffett)
Value-Investing
„Jede intelligente Form des Investierens ist Value-Investing. Mehr zu bekommen als das, wofür du bezahlst.“ „Ein großartiges Unternehmen zu einem fairen Preis ist besser als ein faires Unternehmen zu einem großartigen Preis.“ „Fast alle Unternehmen investieren Geld in Aktivitäten, die heute nicht lukrativ erscheinen, aber die großen Gewinner von morgen werden können.
Gewinner der Vergangenheit sind selten Gewinner der Zukunft
Es stellt sich die Frage, wann der Preis der Aktie eines Unternehmens unter seinem Wert liegt? Dafür ist eine sehr tiefgründige Analyse unerlässlich. Auch, um die Frage zu beantworten, wann der Preis für die Aktien von qualitativ herausragenden Unternehmen nicht mehr fair, sondern schlicht zu teuer geworden ist. So ist es kein gutes Investment, für ein sehr gutes Unternehmen zu viel zu bezahlen. Die „glorreichen Sieben“ stellen dafür ein repräsentatives Beispiel dar. Diese sind in den gängigen Indizes zu stark gewichtet. Mit einer Investition in diese Indizes erwerben Anleger die Gewinner der Vergangenheit. Das sind allerdings selten die Gewinner der Zukunft. „Das große Geld liegt nicht im Kauf oder Verkauf, sondern im Warten.“ „Es ist das Warten, das einem als Investor hilft, und viele Leute können es einfach nicht ertragen, abzuwarten.“ „Widersteh dem natürlichen Drang zu handeln.“