Keine Berufsunfähigkeitsversicherung ohne Rechtsschutz
Doreen Gossert ist Versicherungsfachwirtin und Bezirksdirektorin der KS/Auxilia. In ihrem folgenden Beitrag erklärt sie, weshalb eine Rechtsschutzversicherung vorhanden sein sollte, sobald Versicherungsnehmer eine Berufsunfähigkeits-Police abschließen. Ich bedanke mich, den Beitrag in Auszügen inhaltlich verwenden zu dürfen.
Jeder Vermittler begibt sich auf unsicheres Terrain, wenn er im Leistungsfall aktiv wird. Tut er es nicht, verliert er Kundenvertrauen. Die Rechtsschutzversicherung kann dem Berater hier helfen. Wie sieht das nun aber in der Praxis aus? Die häufigste Ursache, warum die Berufsunfähigkeitsversicherung nicht zahlt, liegt darin begründet, dass sich der betroffene Kunde nicht mehr meldet.
Psyche ist Hauptursache für Berufsunfähigkeit
Einfach so? Berücksichtigt man psychische Erkrankungen als Hauptursache, berufsunfähig zu werden, erklärt dies vieles. Denn wie soll ein depressiver Mensch, der vielleicht seinen Alltag nicht mehr gemeistert bekommt, mehrseitige Antragsformulare ausfüllen? Und kann jemand mit Burnout alleine seine berufliche Tätigkeit beschreiben? Ist dem betroffenen Kunden überhaupt bewusst, wie sein BU-Grad ermittelt wird oder wie lange dieser gelten muss, bevor es Geld gibt?
Prekäre Folgen
Die Folgen solcher Unsicherheiten können prekär sein! Beendet der Kunde den Vorgang, die BU-Leistung zu beantragen, geht es für ihn ans Existenzielle. Hingegen: Wenn der Kunde nun alleine und „unprofessionell“ die Leistung beantragt, kann eine Ablehnung mit einem langen Rechtsstreit folgen. Hierfür sollte der Kunde – rechtzeitig – rechtsschutzversichert sein.
Streit belastend und teuer
Die juristische Auseinandersetzung mit Berufsunfähigkeitsversicherern ist belastend und aufgrund des hohen Streitwertes auch teuer. Erfolgsaussichten hängen außerdem von den Ablehnungsgründen – wie eben beispielsweise der Tätigkeitsbeschreibung und dem BU-Grad – ab. Vielleicht hat der BU-Versicherer auch bereits Informationen erhalten, die er nicht gebraucht hätte, aber nun sehr wohl für den Rechtsstreit verwenden kann? Das erschwert die Gesamtsituation. Was ist, wenn es bei der Leistungs-Beantragung gegenüber dem BU-Versicherer zu rechtlichen Fragen kommt? Und diese Fragen gibt es immer!
Rechtzeitiger Abschluss der Rechtsschutzversicherung
Wichtig ist daher zunächst einmal, dass die Rechtsschutzversicherung auf jeden Fall geschlossen sein sollte, bevor jemals ein Leistungsantrag gestellt wird. Hier gibt es mittlerweile Berücksichtigungszeiträume von einem Jahr der Rechtsschutz-Versicherer, damit es zu keinen Bedarfsabschlüssen kommt. Im Hinblick auf die Streitwerte einer Berufsunfähigkeitsrente ist dies verständlich – und ist sowohl im Sinne der Versichertengemeinschaft als auch im Sinne der Bestandsschadenquote des Beraters.
Professionelle Unterstützung der Leistungsbeantragung
Doch was wäre, wenn die Leistungsbeantragung professionell unterstützt wird? Dann käme es zu mehr Qualität und den richtigen Aussagen in Bezug auf die Fakten, die erforderlich sind. Es würde auch nur das im Leistungsantrag stehen, was im Rahmen der Obliegenheiten erforderlich ist. Der Kunde würde sich an die „Hand genommen“ fühlen, genau wissen, was beigeholt werden soll und folglich bis zur Antragstellung durchhalten. Solch ein BU-Antrags-Service ist bei der KS/Auxilia Rechtsschutz in allen Privat-Tarifen ab der Tarifgeneration 2021 enthalten. Der Fokus liegt hier eindeutig auf der Idee, einen nominal wertvollen und sinnvollen Service zu bieten.
Quelle: https://www.versicherungsbote.de/id/4908447/chapter/1/Rechtsschutz-laeuft-bei-mir-so-nebenher/
Oftmals Einzelfallentscheidung
Generell beginnt die Leistungspflicht der Rechtsschutzversicherung erst ab Widerspruch nach dem Einreichen der Leistungsunterlagen durch den Berufsunfähigkeitsversicherer. Hier bietet das neue Bedingungswerk der KS/AUXILIA durch die Zusammenarbeit mit einem externen Dienstleister, der BU-Leistungsfälle spezialisiert ist, einen Mehrwert für den Kunden. Allerdings zeigt die Erfahrung, dass sich auch andere Versicherer kulant zeigen und die Kosten übernehmen, wenn ein Anwalt das Ausfüllen der Unterlagen im vermutlichen Leistungsfall übernimmt. Die Kosten hierfür sind deutlich geringer als ein etwaiger Gang vor Gericht.
Rechtsschutzversicherung generell sinnvoll
Jeder versierte Versicherungsvermittler legt daher seinem Kunden ans Herz keine Berufsunfähigkeitsversicherung ohne Rechtsschutz abzuschließen. Die Rechtsschutzversicherung ist generell sinnvoll, da die Kosten eines Rechtsstreits hoch sind und auch die Anzahl der Streitigkeiten in den letzten Jahren deutlich gestiegen ist. Neben dem angesprochenen Baustein Privat, sind auch Beruf, Verkehr und Haus/Grund versicherbar. Der Vermieter kann sich zudem gegen Streitigkeiten mit seinem Mieter absichern.