Bauleistungsversicherung
Nach der witterungsbedingten Pause des Winters stehen viele Bauherren und Gewerke nun in den Startlöchern, um mit dem Hausbau loszulegen. Denn trotz Corona-Lockdown wird auf deutschen Baustellen gemauert, gesägt und gehämmert. Von Krise herrscht dort keine Spur. Während das Bruttoinlandsprodukt laut Statistischem Bundesamt in Deutschland im Corona-Jahr 2020 um 5 Prozent niedriger ausfiel als 2019, nahm die preisbereinigte Bruttowertschöpfung im Baugewerbe sogar um 1,4 Prozent zu.
Unterschiedliche Risiken
Für all jene, die bald ihr Bauvorhaben starten wollen, gehört auch die Absicherung des Bauprojekts dazu. Dabei geht es nicht nur um die Sicherheit für Menschen und Gegenstände. Ebenso sollte der Wert eines fortschreitenden Baus abgesichert werden. Denn bei aller Planung und Vorbereitung ist der Bau eines Hauses mit ganz unterschiedlichen Risiken verbunden.
Häufig unterschätzt der Bauherr dabei die Auswirkung eines Schadens am Bauvorhaben oder eine vollständige Zerstörung auf der Baustelle, für die niemand verantwortlich gemacht werden kann. Wütet etwa ein Sturm und beschädigt dabei den halbfertigen Dachstuhl oder überfluten starke Regenfälle den frisch gebauten Keller des Rohbaus, liegt höhere Gewalt vor. Für den Schaden tritt kein Bauunternehmen ein.
Sturm- und Wasserschäden durch Unwetter
Genau für diese Ereignisse gibt es Versicherungsschutz in Form einer Bauleistungsversicherung. Sie springt in diesen und vielen weiteren Fällen ein. Dazu zählen neben Sturm- und Hochwasserschäden auch die Mitversicherung von Graffiti-Verschmutzungen sowie die Mitversicherung der Transportwege und Lagerplätze. Diebstahl von bereits verbauten Sachen ist ebenfalls inklusive.
Auch die jetzt immer häufiger genutzten Photovoltaikanlagen können zum Beispiel bei einem Sturm bereits vor dem Bezug eines Hauses beschädigt werden. Sie können ebenfalls über eine Bauleistungsversicherung versichert werden. Auch wenn die Arbeit infolge des Schadens für einige Monate ruhen muss, sichern einige Produkte diese Arbeitsunterbrechungen ab. Eigenleistungen des Bauherrn werden oftmals ebenfalls berücksichtigt.
Höchstbetrag standardmäßig € 1 Million
Je nach Tarif sind prozentuale Höchstsummen der Gesamtbausumme oder Höchstbeträge vorgesehen. Auch Selbstbeteiligungen sind möglich. Versicherbar sind das Haupthaus, Garagen, Carports und massive Nebengebäude. Die Standardprodukte beschränken sich auf eine Bausumme, zum Beispiel € eine Millionen. Üblicherweise gelten die meisten Angebote für Bauvorhaben innerhalb Deutschlands.
Bauleistungsversicherung auch für Altbauten
Nicht nur ein Neubau, sondern auch Sanierungen oder Renovierungen von bestehenden Immobilien können abgesichert werden. Stürzt etwa der Altbau unmittelbar durch eine ausgeführte Bauleistung ein, ist das versichert. Sogar die direkt angrenzenden Gebäude können einbezogen werden. Weiterhin sind Schäden als unmittelbare Folge eines ersatzpflichtigen Schadens an der Neubauleistung eingeschlossen. Wichtig: Bauherren, die sanieren wollen, müssen bei ihrer Bauleistungsversicherung darauf achten, dass Schäden am Altbau auch tatsächlich versichert sind.
Nicht alle Gefahrenabdeckungen inklusive
Nicht in jede Bauleistungsversicherung eingeschlossen sind von vornherein Glasbruch, Schäden durch Leitungswasser und Feuer. Alle drei Gefahren lassen sich allerdings in der Regel über Bausteine hinzubuchen. Eine weitere wichtige Erweiterung für die Zeit des Hausbaus ist die Bauherrenhaftpflichtversicherung.
Denn die Einflüsse, die den Rohbau selbst beschädigen oder zerstören können, verursachen möglicherweise auch Schäden bei anderen Personen oder an deren Gegenständen – wenn etwa das durch den Sturm umgestürzte Gerüst das geparkte Auto trifft. Der Grundstückseigentümer steht dann in der Pflicht, für die finanziellen Folgen geradezustehen.
Abschluss ist wichtig
Daher gehört die Bauherrenhaftpflichtversicherung zu einem Hausbau unbedingt dazu. Der Bauherr kann belangt werden, sobald der Grundstückskauf abgeschlossen ist. Denn auch wenn er Unternehmen mit den Tätigkeiten beauftragt, trägt er eine Verantwortung. Diesen Aspekt unterschätzen viele Häuslebauer.