Tagesgeldkonten - 96 Banken bieten 0,0 Prozent
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat am 10. März den Leitzins auf Null gesenkt. Mit dieser Entscheidung soll die Kreditvergabe und somit das Wirtschaftswachstum im Euroraum angekurbelt werden. Weiterhin wurde für Kreditinstitute der Strafzins für das Parken liquider Mittel bei der Zentralbank auf 0,4 Prozent erhöht. Die negative Auswirkung für den Sparer ist, dass es dadurch zu einer weiteren Reduzierung der Guthabenzinsen bei den klassischen Bankanlagen kam.
Privatanleger sollen vor Strafzinsen verschont bleiben
Mittlerweile sind negative Einlagenzinsen für Unternehmen üblich. Auch professionelle Anleger, wie Pensionskassen und Fondsgesellschaften werden zur Kasse gebeten, wenn sie kurzfristig hohe Beträge auf Bankkonten parken. Privatanleger bleiben davon noch verschont und die Geldinstitute werden nicht müde zu betonen, dass das so bleiben soll. Persönlich bin ich gespannt, wann dieses Tabu gebrochen wird.
Nullzins auf Tagesgeld bei fast 100 Banken
Auf das beliebte Tagesgeldkonto gibt es mittlerweile bei fast 100 Banken schon jetzt keinen Zinsertrag mehr. Zu diesem Ergebnis kam das Vergleichsportal Verivox auf der Grundlage eines Musterkunden, der einen Betrag von € 10.000 anlegt. Die Zahl der Institute, die den Zins für diese Sparform abgeschafft hat, hat sich binnen Monatsfrist fast verdoppelt. Während Anfang März 55 Banken keinen Zins zahlten, waren es Anfang April bereits 96. Die Commerzbank beispielsweise hat schon Mitte Februar die Rendite für ihre Kunden gestrichen.
0,08 Prozent im Durchschnitt
Das Vergleichsportal hat dazu Ende März insgesamt 960 Tagesgeldkonten von fast 860 Kreditinstituten untersucht. Die Anbieter zahlen im Schnitt 0,08 Prozent Zinsen, bei den regionalen Häusern, also Volksbanken und Sparkassen, waren es gar nur 0,04 Prozent.
€ 2 Billionen liegen auf Bankkonten
Der deutsche Sparer ist traditionell sehr sicherheitsbewusst und verlässt ungern eingefahrene Wege. Weit überschätzt wird das aktuelle Zinsniveau, siehe hierzu meinen folgenden Blogartikel. Erschreckend ist für mich, welche enormen Summen auf Konten und Sparbüchern liegen. Laut Angaben der Deutschen Bundesbank handelt es sich hierbei um gut € 2.000.000.000.000, was knapp 40 Prozent des Geldvermögens deutscher Haushalte entspricht. Diese Gelder bringen nicht nur keinen Ertrag, es findet gar ein Vermögensverlust statt. Wie soll mit Null- oder negativen Zinsen Kapital aufgebaut werden, beispielsweise für die private Altersvorsorge? Wer für später rein auf die gesetzliche Rentenversicherung setzt, wird seinen Lebensstandard im Ruhestand nicht halten können. Zur Vermögensmehrung wird langfristig der Zinseszinseffekt benötigt. Die Frage, die ich mir in dieser Situation stelle ist, ob der deutsche Sparer kein Interesse hat, sich mit der Situation auseinander zu setzen oder ob ihm schlichtweg das Wissen um Alternativen fehlt?
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