Der Coronavirus und sein Einfluss auf die Aktienmärkte
Das sich immer weiter ausbreitende Coronavirus und die Angst vor einer weltweiten Pandemie halten die Kapitalmärkte in Atem. Mittlerweile sind nicht nur die asiatischen Börsen, sondern auch die Märkte in Europa und den USA betroffen. Derzeit ist sehr unsicher, wie schnell sich das Virus weiter ausbreitet und wann dessen Eindämmung gelingen wird. Deshalb ist es momentan auch nicht möglich, seriöse Einschätzungen zu den Auswirkungen auf die Weltwirtschaft zu treffen. Die aktuelle Unsicherheit führt dazu, dass Investoren sich in großem Stil von risikobehafteten Anlagen trennen und so starke Kurseinbrüche und eine große Volatilität an den Aktienmärkten herbeiführen.
Coronavirus sorgt für abrupte Korrektur
Ein Grund für die Stärke der Einbrüche besteht darin, dass die Aktienmärkte zuletzt wegen erneut großzügiger Bereitstellung von Liquidität durch die Notenbanken, die gesunkenen Zinsen und die zunehmenden Anzeichen für eine Erholung der schwachen Weltkonjunktur stark nach oben getrieben wurden. Das Coronavirus sorgte dann für eine abrupte Korrektur der zuvor weit ins Kraut geschossenen optimistischen Erwartungen.
Entwicklung abwarten und...
Wichtig für die weitere Entwicklung der Märkte ist nun, ob die Erholung der Weltkonjunktur durch das Virus nur verzögert wird oder es dadurch zu einer längerfristigen Belastung kommt. Gelingt es das Virus bald einzudämmen, werden sich die Kurse wahrscheinlich rasch wieder erholen. Kommt es dagegen zu einer weitreichenden Pandemie, dürften große Bereiche der Weltwirtschaft für einen längeren Zeitraum spürbar beeinträchtigt werden. Aktuell haben bereits einige Unternehmen ihre Gewinnziele reduziert und es besteht die Gefahr, dass weltweit Lieferketten zusammenbrechen und somit die Produktion vorrübergehend zum Erliegen kommt. Allerdings werden in diesem Fall die großen Notenbanken und auch die Politik wohl alles tun, um stützend einzugreifen und einer weiteren Verschärfung der Lage entgegen zu wirken.
... besonnen bleiben
Nun kommt es besonders darauf an, besonnen zu bleiben. Überhastete Verkäufe in gestressten Märkten sind meist nicht zielführend und es besteht das Risiko, dass eine jederzeit mögliche Markterholung verpasst wird. In Situationen wie der aktuellen ist es von herausragender Bedeutung, dass die Portfolios breit über verschiedene Anlageklassen, Regionen oder Investmentstile diversifiziert sind und zur Risikobereitschaft ihrer Kunden passen. Ist ihr Portfolio in dieser Art strukturiert, besteht auch in Stressphasen kein Handlungsbedarf.
Langfristiger Blickwinkel ist wichtig
Lediglich wenn Sie, z. B. aufgrund der jahrelangen Aufwärtsbewegung der Kurse und der immer weiter zurückgegangenen Volatilität, ihre Risikobereitschaft zu hoch eingeschätzt hat und nun die hohen Schwankungen nervlich nicht aushalten, sollte das Portfolio defensiver ausgerichtet werden. Auch in diesem Fall ist es aber wichtig, sich nicht zu sehr von aktuellen Ängsten leiten zu lassen und Entscheidungen mit einem längerfristigen Blickwinkel zu treffen.