DAX feiert 30. Geburtstag
Der Deutsche Aktienindex (DAX) misst die Wertentwicklung der 30 größten Unternehmen des deutschen Aktienmarktes und präsentiert ca. 80 Prozent der Marktkapitalisierung börsennotierter Aktengesellschaften hierzulande. Gemeinschaftlich entwickelt wurde der Index von der Börsen-Zeitung, der Deutschen Wertpapierbörse und der Frankfurter Wertpapierbörse. Nun jährte sich sein Geburtstag am 01. Juli zum dreißigsten mal und führt den Index der Börsen-Zeitung fort, der bis ins Jahr 1959 zurück reicht. Zum 31. Dezember 1987 wurde er auf 1.000 Indexpunkte normiert.
Welche Firmen beinhaltet der DAX?
Nachfolgend die alphabetische Auflistung der aktuell im DAX enthaltenen Werte:
Adidas | Textilindustrie | Fresenius | Pharmaindustrie |
Allianz | Versicherungen | Fresenius Medical | Pharmaindustrie |
BASF | Chemie | Heidelberg Cement | Baugewerbe |
Bayer | Chemie | Henkel VZ | Konsumgüter |
Beiersdorf | Pharmaindustrie | Infineon | Elektronik |
BMW | Fahrzeugindustrie | Linde | Chemie |
Commerzbank | Banken | Lufthansa | Verkehr |
Continental | Gummiverarbeitung | Merck | Pharmaindustrie |
Covestro | Chemie | Münchner Rück | Versicherungen |
Daimler | Fahrzeugindustrie | RWE | Versorger |
Deutsche Bank | Banken | SAP | Software und Internet |
Deutsche Börse | Finanzdienstleistungen | Siemens | Elektronik |
Deutsche Post | Verkehr | Thyssen Krupp | Stahl und Bergbau |
Deutsche Telekom | Telekommunikation | Volkswagen | Fahrzeugindustrie |
EON | Versorger | Vonovia | Immobilien |
Verliert eine Aktiengesellschaft an Wert und fällt damit unter das Niveau des stärksten im M-DAX (hier befinden sich die 50 größten Werte nach dem DAX), so wird er durch diesen ausgetauscht. Seit jeher im DAX vertreten sind: Allianz, BASF, Bayer, BMW, Commerzbank, Deutsche Bank, Lufthansa, Henkel, Linde, RWE, Siemens und Volkswagen.
Jährliche Rendite von 8,8 Prozent
Seit dem Allzeithoch von 13.596 Punkten am 23. Januar 2018 gaben die Kurse etwas nach, aktuell steht der DAX bei gut 12.500 Punkten. Er präsentiert sich ab dem Zeitpunkt seiner Auflage, unter gewissen Schwankungen, mit einem jährliche Zuwachs von 8,8 Prozent. Bemerkenswert ist dieser Anstieg angesichts der Tatsache, dass viele Schwergewichte in den letzten Jahren in Turbulenzen gerieten, die weit über die normale Volatilität im Geschäftsverlauf hinausgingen. Als Beispiele seien die Fukushima-Katastrophe 2011 genannt, in deren Nachgang die beiden Versorger EON und RWE ihre Geschäftsmodelle neu ausrichten mussten; das Absacken der beiden börsennotierten Banken im Zuge der Finanzkrise, von der sich vor allem die Deutsche Bank nicht mehr erholt hat und der aktuelle Abgasskandal, der maßgeblich Volkswagen betrifft. Den Kursrückgang der genannten Firmen glichen überproportionale Zuwächse der übrigen Indextitel aus.
Aktien langfristig alternativlos
Beim Zuwachs des deutschen Leitindex bekommen Anleger, die weiterhin auf die klassischen Produkte aus dem Banken- und Versicherungsbereich setzen, in der Nullzinsphase der Europäischen Zentralbank (EZB) feuchte Augen. Aktuell entspart sich ein großer Teil der Bevölkerung, da die Inflation wesentlich höher ist als die Zinsen – falls überhaupt noch in homöopathischer Höhe vorhanden. Damit zeigt sich, dass ohne einen gewissen Anteil an Aktien bzw. Aktienfonds der Aufbau einer privaten Altersvorsorge nicht möglich ist. Denn einerseits steigt die Lebenserwartung und auf der anderen Seite sinken die Leistungen der Gesetzlichen Rentenversicherung aufgrund der demografischen Entwicklung; weitere nicht kalkulierbare Einflussfaktoren sind beispielsweise das nicht gelöste Flüchtlingsproblem. Das heißt nur mit Aktien lassen sich Renditen oberhalb der Inflationsrate erzielen und zusätzlich kann der Zinseszinseffekt genutzt werden, um das dringend notwendige Kapital für den eigenen Ruhestand aufzubauen.
Bewertungen sind aktuell fair
Trotz allem scheuen viele Anleger den Kauf von Dividendenpapieren wegen auftretender Schwankungen. Diese können u.a. durch Naturkatastrophen oder politischen Ungereimtheiten entstehen, haben aber nichts mit der eigentlichen Wertentwicklung des Unternehmens zu tun. Die Volkswirtschaften rund um den Globus werden weiter wachsen, solange es Wettbewerb und Fortschritt ohne ernstzunehmende kriegerische Auseinandersetzungen gibt. Seit der Finanzkrise im Jahr 2007 laufen die Aktienmärkte gut, trotzdem sind auf dem deutschen Markt keine Übertreibungen sichtbar. So liegt die bekannteste Kennzahl – das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) – bei 12,2 und bewegt sich dabei im langfristigen Durchschnitt.
Deutsche Anleger verschenken Geld
Einen Teil ihrer Gewinne schütten DAX-Konzerne aus; in diesem Jahr betrug die Summe € 36,1 Milliarden. Nur gut ein Drittel (35,8 Prozent) ging dabei an inländische Anteilseigner. Leider lassen sich viele Anleger auch nicht durch die Diskussion um Strafzinsen aus der Reserve locken, um einen Teil ihrer Ersparnisse in Aktien zu investieren. Diese Vogel-Strauss-Politik wird sich zu einem späteren Zeitpunkt rächen.
Sie haben Interesse an diesem Thema oder weiteren?
Einfach auf den Gutschein
klicken & aktivieren!
Dieser Wert von € 89,00 entspricht einer durchschnittlichen Erstberatung inkl. Nebenkosten
als geldwerter Vorteil für den Nutzer/die Nutzerin.