LBS – Ärger mit wütenden Bausparkunden
Auch Bausparkassen haben aufgrund niedriger Zinsen Probleme Renditen zu erwirtschaften. Daher kündigen sie viele – für den Kunden lukrative – Altverträge. Diese Handlungsweise hat bei den betroffenen Bausparern einen Sturm der Empörung ausgelöst. Bei der LBS Bayern sind lt. Vizechef Helmut Straubinger nach der Kündigung von 26.000 Verträgen vor wenigen Wochen, rund 1.100 Beschwerden eingegangen, näheres lesen Sie in folgendem Artikel. Wörtlich äußerte er: „Spaß hat das nicht gemacht“. Betroffen von der Auflösung waren Bausparkonten, die bereits mehr als zehn Jahre zuteilungsreif waren, d.h. das Mindestbausparguthaben war erreicht und der Kunde hätte sich die restliche Summe in Form eines Darlehens für wohnwirtschaftliche Zwecke leihen können. In vorliegenden Fällen hat der Bausparer allerdings keinen Gebrauch davon gemacht. Somit musste die LBS bis zu 4 Prozent Zinsen zahlen - momentan liegt der Satz lediglich bei 0,25 Prozent.
LBS kündigt Stellenabbau an
Die Bausparkassen erwirtschaften kaum noch Rendite für ihre angelegten Gelder, haben aber andererseits hohe Zinsverpflichtungen ihren Kunden gegenüber. Aufgrund des dadurch verursachten Gewinnrückganges kündigte die LBS Bayern erstmals in ihrer Geschichte einen Stellenabbau an. Bis 2016 sollen 50 der vorhanden 630 Stellen gestrichen werden.
Auch andere Bausparkassen heben Altverträge auf
Es gibt mehrere Bausparkassen, die gleichermaßen wie die LBS Bayern verfahren und sich von gut verzinsten Altverträgen trennen – zuletzt die LBS West in Nordrhein-Westfalen. Hier betraf es 12.000 Verträge. Auch Wüstenrot hat bereits Tausenden Kunden gekündigt, deren angespartes Guthaben die Bausparsumme überstiegen hat. Das Motiv zahlreicher Bausparer ist erkennbar – es wird nicht mehr auf das Eigenheim gespart, sondern dank der vergleichsweise hohen Zinsen soll das Geld lediglich gewinnbringend angelegt werden.
BaFin will Bausparkassen schützen
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) will die Bausparkassen stärker vor belastenden Altverträgen schützen. Demnach wirbt die BaFin im Bundesfinanzministerium dafür, das Bausparkassengesetz dementsprechend zu ändern, dass Altsparern leichter Verträge gekündigt werden können. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble schreckt allerdings noch vor einer solchen Generalermächtigung zurück. Es werde befürchtet, dass so das Vertrauen in das Produkt Bausparvertrag Schaden nehmen könne. Aktuelle Pläne zu einer Gesetzesänderung lägen nicht vor, sagte eine Sprecherin.
Somit stellt sich die Frage, wer schützt den Bürger vor solch einer Finanzaufsicht? Zum Sinn bzw. Unsinn des Bausparens lesen Sie hier.
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