Grundfähigkeitsversicherung – eine Alternative zur Berufsunfähigkeitsversicherung?
Eine Grundfähigkeitsversicherung (GF) sichert bestimmte körperliche oder geistige Fähigkeiten ab. Fallen diese für einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten aus (längere Prognosezeiträume sind möglich), beispielsweise durch Krankheit oder Unfall, greift die vertragliche vereinbarte Rente.
Fähigkeiten-Katalog
Die versicherten Fähigkeiten werden in den Versicherungsbedingungen der Gesellschaften im sog. Fähigkeiten-Katalog aufgelistet. Bei elementaren Fähigkeiten, wie Sprechen, Sehen, Hören, Stehen, Gebrauch einer Hand, Greifen und Halten, Bücken und Knien, sowie Gleichgewicht bieten im Regelfall alle Anbieter Versicherungsschutz. Mittlerweile gehen jedoch immer mehr Gesellschaften dazu über in ihren Verträgen auch konkrete Fähigkeiten, wie Verlust der Fahrerlaubnis, Schreiben, Bildschirmarbeit, Tastatur/Touchscreen bedienen und Radfahren einzuschließen. Meist zahlt der Versicherer die versicherte Leistung auch bei Pflegebedürftigkeit – bei welchem Pflegegrad, das variiert von Anbieter zu Anbieter.
Wie sind die Grundfähigkeiten definiert?
Wichtig dabei ist nicht nur welche und wie viele Fähigkeiten versichert sind, sondern auch wie genau der Verlust der einzelnen Grundfähigkeiten definiert ist. In dieser Hinsicht bestehen gravierende Unterschiede zwischen den einzelnen
Verdrängtes Risiko Berufsunfähigkeit
(10267 x gelesen)Verdrängtes Risiko Berufsunfähigkeit
Der inländische Arbeitsmarkt boomt. Im vergangenen Jahr waren, laut Auskunft des Statistischen Bundesamtes, rund 42,4 Millionen Personen erwerbstätig. Dies ist der höchste Stand seit der Wiedervereinigung im Jahre 1990. Im Vergleich zu 2015 sank die Arbeitslosenquote auf vier Prozent und die Zahl der Erwerbstätigen stieg um 425.000. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) kommentierte diese Zahlen mit den Worten: „Deutschlands Arbeitsmarkt strotzt vor Kraft.“
Nur ein Fünftel besitzt eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU)
In diesem Zusammenhang überrascht es allerdings, dass nur rund ein Fünftel aller Deutschen eine private Berufs- oder Erwerbsunfähigkeitsversicherung besitzen. Zu diesem Ergebnis gelangt eine aktuelle Studie des Marktforschungsinstituts YouGov Deutschland GmbH in Köln. Die Gefahr einer Berufsunfähigkeit ist nicht von der Hand zu weisen und statistisch gesehen, betrifft es nahezu jeden vierten Bundesbürger einmal in seinem Erwerbsleben. Das Risiko wird jedoch meist verdrängt oder man verlässt sich auf die Leistungen der gesetzlichen Erwerbsminderungsrente, ein fataler Fehler.
Die Tücken der gesetzlichen Erwerbsminderungsrente
„Der Gesetzgeber hat die Leistungen der gesetzlichen Erwerbsminderungsrente in den letzten Jahren deutlich zurückgefahren. Insbesondere Menschen, die nach dem 01. Ja