33 Lebensversicherer erzielen im Jahr 2020 zu wenig Kapitalertrag
(3741 x gelesen)33 Lebensversicherer erzielen im Jahr 2020 zu wenig Kapitalertrag
Bekanntermaßen sind die Lebensversicherungsgesellschaften einer der großen Verlierer der Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) und haben immer mehr Probleme die Garantiezusagen für ihre Kunden zu erwirtschaften. Seit der Überarbeitung der Mindestzuführungsverordnung (MinZV) sind lt. Paragraf 15 Angaben zur Beteiligung der Versicherten an den Erträgen für jedes Geschäftsjahr auszuweisen. In der hierfür per Bestimmung vorgeschriebenen Tabelle werden Kapitalerträge und Garantieverpflichtungen unter dem Punkt Rechnungszins gegenübergestellt.
Übersicht über Lebensversicherungen mit negativem Zinsergebnis
Zweitmarktanbieter und Ratingagenturen listen regelmäßig die Versicherer auf, die nicht genügend Kapitalerträge erzielten, um die Zinsgarantien an ihre Kunden zu bedienen. Kürzlich publizierten die Versicherungsberater von Zahl & Recht GmbH eine Übersicht der Lebensversicherungen mit negativem Zinsergebnis.
Steigende Zahl der betroffenen Lebensversicherungsgesellschaften
Im Jahr 2020 schafften es 33 von 81 Lebensversicherungsgesellschaften nicht mehr, genügend Rendite am Kapitalmarkt zu erzielen, um die Garantieversprechen gegenüber ihren Kunden zu erwirtschaften. Die aktuelle Zinsphase lässt die Zahl der betroffenen Versicherer weiter steigen. Zum Vergleich - im Jahr 201
Die Ära Kapitallebensversicherung ist zu Ende
(4066 x gelesen)Die Ära Kapitallebensversicherung ist zu Ende
Für den deutschen Anleger ist "Garantie" neben "Sicherheit" das Lieblingswort. Denn wer wünscht sich das nicht bei seiner Altersvorsorge? Daher war die klassische Lebensversicherung mit einem garantierten Zins über Jahrzehnte das bevorzugte Altersvorsorgeprodukt. Hierzulande bestehen aktuell noch knapp 83 Millionen Lebensversicherungsverträge. Einen großen Teil davon schlossen Sparer ab, die darauf vertrauten, dass sie am Ende der Laufzeit ihr einbezahltes Kapital zuzüglich Zinsen erstattet bekommen, so wie es bei Vertragsabschluss garantiert war.
Verzinsung sinkt auf 0,25 Prozent
Dieses Modell gibt es jedoch so nicht mehr. Das Bundesfinanzministerium kündete an, den Garantiezins für Lebensversicherungen deutlich zu senken. Damit sind Versicherungsgesellschaften ab dem nächsten Jahr nicht mehr in der Lage, ihren Kunden eine Verzinsung von mehr als 0,25 Prozent p.a. über die gesamte Vertragslaufzeit anzubieten. Jeder, der nur die offizielle Inflationsrate gegenrechnet, weiß dass daraus ein Verlustgeschäft entsteht.
In Hochphase betrug die Garantieverzinsung vier Prozent
In der Zeit vom 01.07.1994 bis zum 30.06.2000 betrug der Garantiezins satte vier Prozent. Seither wurde in sechs Schritten gesenkt - zuletzt ab 01.01.2017 auf 0,9 Prozent. Diese Miniverzinsung wird jetzt noch weiter gekappt.
Unattrakt
Höchstrechnungszins in der Lebensversicherung und nachhaltige Geldanlagen
Höchstrechnungszins in der Lebensversicherung könnte weiter sinken
Für die klassische Kapitallebensversicherung wird eine feste Verzinsung vereinbart. Wer in den 90er-Jahren abschloss, konnte sich über satte 4 Prozent freuen. Davon können heutige Anleger nur noch träumen: Im Zuge der Niedrigzinsphase wurde der Höchstrechnungszins (Garantiezins) sukzessive auf magere 0,9 Prozent heruntergeschraubt, wo er seit 2017 verharrt.
Das dürfte nicht das Ende der Fahnenstange sein: Die Deutsche Aktuarvereinigung (DAV), der Verband der Versicherungsmathematiker, hat sich für eine weitere Absenkung auf 0,5 Prozent ab 2021 ausgesprochen. Damit dürfte die klassische Police weiter an Boden verlieren.
Der Ball liegt nun im Feld des Bundesfinanzministeriums, das über eine Absenkung des Höchstrechnungszinses entscheidet.
Nachhaltige Geldanlagen sind Jüngeren wichtig – aber nicht zu sehr
In der Klimawandel-Diskussion tritt vor allem die jüngere Generation, nicht nur mit den „Fridays for Future“-Demos, für radikale Veränderungen und Nachhaltigkeit ein. Vordergründig zeigt sich das auch in einer aktuellen Umfrage: Nachhaltigkeit in der Geldanlage ist 20 Prozent der 18- bis 35-jährigen Bundesbürger „sehr wichtig“ und 55 Prozent „eher wichtig“. Die Gesamtbevölkerung kommt hier a
39 Lebensversicherer erwirtschaften nicht genügend Zinsen
(8443 x gelesen)39 Lebensversicherer erwirtschaften nicht genügend Zinsen
Für die deutschen Lebensversicherer wird die Lage immer schwieriger. Eine unheilvolle Kombination aus der Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) – die dazu führt, dass Rentenpapiere kaum noch Erträge abwerfen – gepaart mit hohen Garantiezinsen für Altverträge. Bei den klassischen Kapitallebens- und Rentenversicherungen vereinbaren die Versicherer mit ihren Kunden einen festen Zinssatz. Dieser betrug von Juli 1994 bis Juni 2000 vier Prozent. Danach wurde er kontinuierlich gesenkt und liegt seit Januar 2017 bei 0,9 Prozent. Vielen Kunden ist allerdings nicht bekannt, dass diese Zinszusage nicht für den gesamten Beitrag gilt, sondern lediglich für den sogenannten Sparanteil, der im Durchschnitt rund 75 bis 80 Prozent ausmacht.
Knapp die Hälfte der Versicherer im Minus
Fast jeder zweite Versicherer erzielte 2017 weniger Erträge aus den Kapitalanlagen als für die Deckung von Garantiezinsen und der vorgeschriebenen Zinszusatzreserve nötig gewesen wären. Folglich waren die Gesellschaften gezwungen andere Ertragsquellen anzuzapfen, wie etwa durch Risikogewinne oder Verwaltungskosten zu reduzieren. Im Jahr 2015 sahen sich 20 Lebensversicherer mit diesem Problem konfrontiert, 2016 waren es 30 und im letzten Jahr immerhin 39 von 84 Gesellschaften. „Es zeigt sich, dass die Versicherer zunehmend Sch