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Berufsunfähigkeitsversicherung, Stefan Vetter, Ihr Makler in Wunsiedel, informiert aktuell über Geld- und Versicherungsangelegenheiten
Okt 24 2017

Renditesturz bei Lebensversicherungen

Für Kunden von Kapitallebens- und Rentenversicherungen sind auch für 2018 sinkende Renditen zu erwarten. Zu diesem Ergebnis kommt eine interne Berechnung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) zum sogenannten Referenzzins für die Zinszusatzreserve (ZZR). Innerhalb eines Jahres reduzierte sich der Satz von 2,54 Prozent auf 2,21 Prozent, dies bestätigte ein Sprecher des Bafin am 14. Oktober gegenüber der Wirtschaftszeitung Euro am Sonntag.

Referenzzins auf historisch niedrigem Niveau

Der Referenzzins gilt als Basiswert, den die Gesellschaften im kommenden Jahr ihren Neukunden zuweist. Laut einer Berechnung der Ratingagentur Assekurata wurden in 2017 abgeschlossene Rentenversicherungen beispielsweise mit 2,61 Prozent verzinst. „Für 2018 ist im Marktdurchschnitt von einem weiteren Rückgang der laufenden Verzinsung auf schätzungsweise 2,40 Prozent auszugehen“, so Assekurata-Bereichsleiter Lars Heermann. Damit erreicht die Rendite ein historisch niedriges Niveau. Der Referenzzins wird von der Bafin jeweils Ende September aus dem zehnjährigen Durchschnitt eines definierten Marktzinssatzes ermittelt. Lars Heermann sagt dazu: „Der Wert ist ein guter Gradmesser für die Branche, weil etwa 90 Prozent des Versichertengeldes in Anleihen stecken.“

Garantiezins von Altkunden gefährdet Rendite von Neuverträgen

Jeweils zum Jahresende legen die Versicherungsgesellschaften fest, welchen Zinssatz sie ihren Kunden für das nächste Jahr gutschreiben. Diese Zuweisung muss mindestens die Höhe des Garantiezinses erreichen ; in den Jahren 1996 bis 2000 lag dieser bei vier Prozent. Unter den hoch verzinsten Altverträgen leiden allerdings neu abgeschlossene Policen. Denn um die hohen Renditeversprechen einhalten zu können, werden von den Gesellschaften Rückstellungen in beträchtlichem Umfang gebildet, die sogenannte ZZR. Infolge dessen müssen die Versicherungsgesellschaften umso mehr zurückzulegen, je weiter der Garantie- über dem Referenzzins liegt. In den vergangen Jahren betraf es Verträge, die einen Garantiezins von 2,75 bis 4,00 Prozent aufweisen.

Zinszusatzreserve von € 20 Milliarden

Bei einem bestehenden Referenzzins in Höhe von 2,21 Prozent sind nun auch Verträge mit einer Garantie von 2,25 Prozent betroffen. Diese wurden in den Jahren 2007 bis 2011 vermittelt. „Damit ist für die Tarife mit einem Rechnungszins von 2,25 Prozent erstmals eine Zinszusatzreserve zu bilden“, erläutert der Bafin-Sprecher. So mussten im letzten Jahr € 13 Milliarden der ZZR zugeführt werden. Für 2017 schätzt Assekurata eine starke Erhöhung auf rund € 20 Milliarden.

Quo vadis Lebensversicherung?

Die Lebensversicherer leiden unter der Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB), d.h. der faktischen Abschaffung der Guthabenzinsen, und somit auch deren Kunden. Zusätzlich werden durch den demografischen Wandel die Ansprüche jedes einzelnen Arbeitnehmers aus dem Umlagesystem der gesetzlichen Rentenversicherung immer geringer. Erschwerend kommt weiter hinzu, dass aus diesem Topf auch Leistungen an Personen entnommen werden, die dort nicht oder nur zeitlich begrenzt einbezahlt haben. Aufgrund dieser Faktoren ist eine private Altersvorsorge, die Renditen oberhalb der Inflationsrate erzielt, unabdingbar. Die einfachste  Lösung stellt ein breit streuender Aktienfonds dar.

 

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